So, hier nun mein Konzertbericht

 

Ich habe mich rechtzeitig vor dem Londoner Coronet-Theater eingefunden und war dann doch erstaunt, dass eine ca. 50 Meter lange Schlange schon vor mir stand. Hätte ich mal bloß früher aufbrechen sollen. Es herrschte eine tolle Stimmung und alles war absolut unkompliziert. Obwohl in der Reihe der Wartenden viele obskure Leute zu finden waren, hatte sich jeder -wie in England üblich- brav eingereiht und es standen immer drei Leute nebeneinander. Es gab kein Gedränge und jeder war voller Vorfreude.

Das waren also diejenigen, mit denen ich am 16. Februar um die begehrten Tickets im Internet gerungen habe. Vor mir standen Engländer und hinter mir Spanier und Franzosen. Nach ca. 90 Minuten durfte ich ohne große Kontrolle eintreten. Lediglich das heilige Ticket mußte ich vorzeigen. Bloß nicht zerknicken lassen. Als ich dann im Saal war, konnte ich kaum glauben, dass ich direkt bis zur Bühne gehen konnte. Erstmal ein schönes Pint of Beer holen und dann gleich wieder den super Platz einnehmen. Ich stand also gut drei Meter vor dem Mikrofon.

Dann passierte eine ganze Zeit lang gar nichts. Plötzlich ging das Licht aus und die Vorgruppe machte sich ans Werk. Die Truppe nennt sich "The Officers". Um ehrlich zu sein war die Gruppe nur schlecht, um kein böseres Wort zu gebrauchen. Sie waren immerhin laut. Das waren sie wirklich, aber sonst....

Als das überstanden war passierte wieder eine ganze Zeit lang nichts. Dann wurde die Bühne umgebaut und die Bühnenhelfer machten wichtige Gesichter und genossen sichtlich auch mal im Licht zu stehen.

Dann ging das Licht aus und Placebo kamen auf die Bühne. Völlig unspektakulär. Sie hatten auch keine besonderen Bühnenklamotten angezogen, sondern sahen so aus, als wenn sie gerade von zu Hause losmarschiert wären. Nun ging es los mit Infrared und im Saal gab es kein Halten mehr. Meinen schönen Platz hatte ich immer noch, allerdings hatte ich gerade mal so viel Raum, wie er einer Legehenne zugestanden wird. Dann folgte Meds und dann Follow the Cops back Home. Von hinten wurde mächtig gedrückt, so dass die ersten Ausfälle zu beklagen waren und die meist jungen Damen dann nach vorne getragen wurden. Das war mir dann doch zu viel und ich habe mich etwas weiter nach hinten bewegt. Hier konnte ich auch toll sehen und alles genießen Die Stimmung in England ist mit der in Deutschland auch nicht mal ansatzweise zu vergleichen. Hier ging richtig die Post ab. Kein Wunder, da jetzt ein Kracher auf den nächsten folgte. Es war aber alles friedlich und einfach klasse. Natürlich konnten die Fans jedes Lied von Anfang bis Ende mitsingen.

Zwischen den Liedern wurde keine Pause gemacht, sondern es ging nahtlos ineinander über. Brian bedankte sich bei den Fans für die Unterstützung und war verwundert, dass das Konzert tatsächlich innerhalb von 5 Minuten ausverkauft war. Ich hätte gerne This Picture, Peeping Tom und English Summer Rain gehört. Leider habe ich vergeblich drauf gewartet. Als das Konzert sich dem Ende näherte, gab es 5 Zugaben. Darunter Running up that Hill fast 10 Minuten lang. Dann war es aus, leider viel zu schnell. Das ganze hat 1:45 Stunden gedauert. Nach dem Konzert bin ich zur Garderobe und wollte meine Jacke in Empfang nehmen. Ich reihte mich also auch hier in die geordnete Warteschlange ein. So endete ein sehr schöner und anstrengender Tag.

Wenn es wieder mal eine ähnliche Möglichkeit geben sollte, dann bin ich dabei.